5. Veranstaltung der Dialogreihe vom 14. März 2023
Diese Veranstaltung fand im Rahmen der Dialogreihe „City managen – Know-how für Stadtgestalter in MV“ der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns statt. Zusammen mit dem Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit durften wir die fünfte Auflage der Dialogreihe in Stavenhagen mitgestalten und gemeinsam durchführen.
Unter dem Titel „Wie kleine Kommunen ihren eigenen Weg finden können und warum gemeinsam nicht immer schlecht ist.“, fand im Schloss zu Stavenhagen am 14.03.2023 gemeinsam mit 20 Teilnehmenden aus 12 Kommunen ein interaktiver Workshop statt.
Unter dem Themenkomplexen:
– Kommunikation mit und Aktivierung von Akteuren innerhalb der Kommune –
– Leerstandsmanagement –
– Kommunenübergreifende Kooperation –
diskutierten die Teilnehmenden untereinander und mit drei Themenberatern zu den jeweiligen Schwerpunkten.
Die teilnehmenden Kommunen
Die bearbeiteten Themen im Überblick
Betreut durch Judith Kenk
Welche Fragen kamen auf?
Die grundlegende Frage, dass Austausch und Zusammenarbeit wichtig und richtig sind, war bei den Workshopteilnehmern unbestritten.
Als Herausforderungen wurden benannt:
- das Finden der richtigen Ansprechpartner
- die Unterschiedlichkeit der Kommunen
- der Zeitaufwand zum Ansprechen und Begeistern der Mitmacher
- eventuelles Konkurrenzdenken unter den Kommunen und das Aufbrechen eventueller Vorgeschichten
- finden der geeigneten Finanzierungsform für gemeinsame Projekte und gemeinsame langfristige Planungen
Was waren die Ergebnisse?
Als Vorschläge zur Verbesserung der Zusammenarbeit wurden benannt:
- das Finden und Erkennen von Synergien
- wegkommen von örtlichem Denken, hin zum Denken in Regionen (z.B. Regionalmarkt)
- gemeinsame Veranstaltungen und Projekte
- zu Beginn neuer Projekte genügt es, eine „Koalition der Willigen“ zu finden, das heißt, mit denen zu arbeiten, die wollen. Mit der Hoffnung, dass weitere Akteure die Effekte registrieren und nachziehen.
- Bürgermeister:innen und Verwaltung einbeziehen
- ein wohlwollender, unterstützender Lokaljournalismus kann sehr hilfreich sein, oft ist dies nicht der Fall
- gute Vernetzung ist ein Erfolgsfaktor für gemeinsame Aktionen
- bessere Unterstützung durch die Politik und die Schaffung von attraktiveren Rahmenbedingungen ist gewünscht
- „Der Ton macht die Musik“, es ist essenziell, positiv auf alle Menschen zuzugehen
- eine gute, kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit ist wichtig, so wissen alle, wer Ansprechpartner ist und für was und kommen auf die Akteure zu
Betreut durch Robert Gardlowski
Welche Fragen kamen auf?
Zu Beginn, wurden die Teilnehmenden gebeten, ihre spezifische, größte Herausforderung zu formulieren und vorzustellen. Dabei kristallisierten sich folgende fünf Schwerpunktfragen heraus:
- Wie können wir die Bürgerbeteiligung und das Engagement wecken?
- Wie können wir die Einheimischen und Neubürger:innen bei Projekten für die Nebensaison mit ins Boot holen?
- Wie können wir die Touristiker:innen und Gerwerbetreibenden für die Transformation „Zukunftsfähigkeit“ begeistern?
- Wie können wir junge Menschen für den Verbleib in der Region werben?
- Wie kann man für die Aufgaben des Citymanagements für Relevanz und Akzeptanz werben?
Was waren die Ergebnisse?
Im Anschluss, wurden die Teilnehmenden gebeten, ihre Beispiele (good practice) und Ideen als kollegiale Beratung für die Fragestellungen zu beantworten. Es stellte sich heraus, dass viele gute Projekte und Ideen auch adaptiert und einige Fragestellungen auch gemeinsam beantwortet werden können.
Folgende Beispiele wurden von den Teilnehmenden als Wirkungsvoll eingestuft:
- Themenspezifische Stammtische zur Netzwerkbildung (Hinweis: Es sollten immer konkrete Themen und Lösungsvorschläge schon vorbereitet sein.
- Müritzer Fischtage zur Belebung der Nebensaison und zur Netzwerkbildung verschiedener Akteure (Waren)
- Tourismusakzeptanz und Integration der Einheimischen durch gemeinsame Veranstaltungsumsetzung (Bsp.: Mittsommer Beach Party organisiert mit Unternehmen und Vereinen über die Touristeninformation)
- Gründung von Jugend- oder Seniorenbeiräten in den Kommunen um die Zielgruppen in die politische Arbeit einzubinden
- „Malchower Dilettantengruppe“ – Theatergruppe mit Einheimischen Protagonistinnen zur Belebung der Nebensaison
- Jobmessen (Bsp.: Jobfactory Waren) um die Gewerbetreibenden zusammenzubringen und junge Menschen, durch das Aufzeigen von modernen Angeboten, an die Region zu binden.
- „Comedy Nacht“ um die Gastronomie auch für die einheimischen Menschen in der Nebensaison attraktiv zu machen.
- Die Gründung einer Theaterstube mit Café, Kino, Theater, Ausstellungen, Workshops um Leerstand zu nutzen und den Menschen einen Raum als Treffpunkt und für gemeinsame Aktionen zu geben – wo unterschiedliche Zielgruppen zusammen etwas gestalten können.
Betreut durch Manuela Heberer
Welche Fragen kamen auf?
Im Rahmen der Workshopstation „Leerstandsmanagement“ stellten die Kommunenvertreter*innen ihre größten praktischen Herausforderungen im Zusammenhang mit diesem Thema vor. Insbesondere konnten drei Themenkomplexe dabei geclustert werden:
Wie umgehen mit dem z. T. schlechten baulichen Zustand einiger leerstehender Immobilien sowie Sanierungsbedarf, um die Gebäude überhaupt nutzungsfähig zu machen?
Wie bekomme ich eine gute Kommunikation/Ansprache mit den Immobilieneigentümer*innen hin, um Leerstände in deren Immobilien zu beheben?
Wie können Ideen und Nutzer*innen für leerstehendende Gebäude/Gewerbeflächen gefunden werden?
Was waren die Ergebnisse?
Insbesondere zum dritten Punkt wurden viele Ideen gesammelt, wie auf Leerstand und die damit zusammenhängenden Möglichkeiten für Ansiedlungen reagiert werden kann, z. B.
- Leerstandsinszenierungen
- temporäre Nutzungsmöglichkeiten schaffen
- Schaufenster kreativ und innovativ bespielen/Stadtbild verschönern (Attraktivitätssteigerung)
- besondere Programme für Gründer*innen schaffen, die sich neu ansiedeln wollen, aber noch nicht die entsprechenden vollumfänglichen Möglichkeiten haben, z. B. durch das Angebot von Mischnutzungen, Coworking, Mietnachlässen etc.
Im Hinblick auf die Kommunikation mit den Immobilieneigentümer*innen wurde vor allem der zuverlässige und persönliche Kontakt empfohlen, da eine individuelle Ansprache am ehesten Erfolg verspricht.